Jeder hat da so seine “geheime” Methode. In diesem Beitrag möchte ich einige aufzeigen.
Die übliche Standardmethode
Der Motor ist gekauft und ins Auto eingebaut. Man sucht sich einen “stillen” Platz, um den Motor einlaufen zu lassen.
Vorwärmen natürlich auf vermeindliche 90 Grad. In Wirklichkeit sind es ca 60 -75 Grad, je nach Aussentemperatur. Der erste Versuch scheitert, da der Motor ja von Werk aus zu fett eingestellt ist. Also wird er “Oben” und “Unten” magerer gemacht. Jetz läuft er im Stand. Der erste Tank wird durchgejagt. Bis dahin sind ca 1 Stunde vergangen.
Hier scheiden sich die Geister schon. Der eine sagt, erst einmal einen Tag pausieren, damit die Teile richtig abkühlen und entspannen. Die andere Fraktion möchte sofort weiter machen.
Also der zweite Start mit leichten Gasgeben auf der Strecke oder Parkplatz. Rauffahren mit angezogener Bremse, zurückfahren mit angezogener Bremse. Flux, schon wieder ne Stunde weg plus Anfahrtsweg.
Das geht so weiter mit jedem Tank ein bischen mehr Gas geben.
Am einfachsten die Fernsteuerung begrenzen auf 25% / 50% / 75% und dann 100%. Mittlerweile ist der Tag 2 rum und wenn alles gut gelaufen ist, hat man am Abend einen gut eingelaufen Motor.
Insgesamt wird man dazu 1 oder 2 Tage (je nachdem) auf Strecke oder Parkplatz brauchen, plus ca 1 bis 2 Liter Sprit.
Für die ungeduldigen
Motor einbauen, Auto auf Startbox, Sprit rein, Vorwärmen (wie oben beschrieben), los gehts. Nach dem Starten des Motors, wird vollgas gegeben. Die Drehzahl wird dann anhand des Kückens für den Oberen Bereich geregelt (fetter oder magerer) und dabei ständig die Temperatur gemessen. Dabei soll ein Wert zwischen 90 -100 Grad erreicht werden.
Das wird dann solange gemacht, bis der Motor im warmen Zustand nicht mehr klemmt. Dauert ca 15 – 30 Min. Anschließend ist Er einsatzbereit.
Man kann sich ausmalen, dass diese Methode extrem auf die Lebensdauer geht. Um kurzfristig fürs Rennen gewappnet zu sein, sicherlich adäquat, ansonsten nicht zu empfehlen.
Eine moderne Methode
Vorweg, meiner Meinung nach eine unausgereifte Methode. Dazu später mehr.
Der Motor wird in einem Ölbad erhitzt auf ca 90 Grad und anschließend zwischen 4 bis 8 Stunden durch einen Elektromotor angetrieben. Ziel soll sein, daß die Komponenten auf einander eingelaufen werden und der Kolben in die Laufbuchse eingeschliffen wird, bis er nicht mehr klemmt.
Nun zu DEM Nachteil dieses Vorgangs.
Alle Teile werden an allen Reibstellen gleichermassen abgenutzt, was ein erhöhtes Spiel an allen Teilen bildet. Die Lebensdauer des Motors verringert sich dadurch.
Die “neue” moderne Methode
Findige Leute haben sich gedacht, warum wollen wir nicht eine Maschine bauen, die den Einlaufprozess automatisch simuliert?
Computergesteuert, mit Sensoren ausgestattet für Temperatur, Umdrehungszahl und Spritvorrat soll sie sein.
SMART BREAK IN wurde geboren.
Ein Computer, der all diese Wünsche erfüllt. In 4 Abschnitten wird der Motor wie auf der Rennbahn durch ein Programm simuliert eingelaufen. Dabei wird der erste Zyklus nur im Lehrlauf gemacht. Bei den weiteren Zyklen wird die Drehzahl mehr und mehr gesteigert. Durch die an der Kupplung angeschlossene Widerstandsmechanismus, wird der Motor unter Last eingelaufen, was den grossen Vorteil bringt, den realen Einfahrprozess nachempfunden zu bekommen.
Ein Bahnbesuch ist nicht mehr nötig, um den langwierigen Prozess des Einlaufens zu vollziehen, sondern kann das getrost zu Hause machen. In kürzester Zeit bekomme ich durch das “Smart Break in” System einen perfekt eingelaufenen Motor der lange Spass machen wird.